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Planung von Saatgutmischungen
Grundsätzlich
ist es sinnvoller, und kostengünstiger die Saatmischung dem
Standort anzupassen als komplizierte Bodenverbesserungen
durchzuführen um einen Wunschpflanzenbestand (vielleicht) zu
etablieren. Unser Anliegen sind hohe Wiederfindungsraten der
angesäten Arten (möglichst über 70 % bei 30 bis 50
ver-schiedenen Mischungspartnern) während der ersten drei
Standjahre. Darüber hinaus soll auch nach zehn Jahren erkennbar
sein, was hier mal angesät wurde.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Zusammenstellung von
Saatgutmischungen, die natürliche oder naturnahe
Pflanzenbestände initiieren sollen. Eine gewisse Ausnahme sind
Dachbegrünungen. Hier hängt die Wahl der Arten vorrangig von
Dachneigung, Exposition und Substratstärke ab.
In der Regel werden den Mischungen Vegetationsaufnahmen
natürlicher oder naturnaher Standorte zugrundegelegt, die dem zu
begrünenden möglichst ent-sprechen (Ein wichtiges
Arbeitsmittel ist beispielsweise der von Schubert, R.
veröffentlichte Prodromus der Pflanzengesellschaften
Sachsen-Anhalts). Durch diese Vorgehensweise werden weitere Kriterien
für die optimale Erschließung eines Standortes, wie die
Kombination verschiedener Durchwurzelungstypen, Wuchshöhen und
Lebensrhythmen in der Planung berücksichtigt.
Weitere Grundlagen sind die Dominanzverhältnisse der einzelnen
Arten, artspezifische Vermehrungskoeffizienten (wie viele Samen sind
für die Etablierung einer bestimmten Anzahl Pflanzen unter den
jeweiligen Standortbedingungen erforderlich) und die Verfügbarkeit
des Saatgutes. Regionale Herkünfte der Arten werden aus
Gründen der Vermeidung von Florenverfälschungen und der
besseren Anpassung an den Lebensraum stets bevorzugt. Wenn besondere
Anforderungen z.B. rascher Erosionsschutz zu berücksichtigen sind
können einer Mischung Ammenarten zugesetzt werden, die rasch
auflaufen und zunächst eine gewisse Schutzfunktion
übernehmen. Sie werden später durch den Zielartenbestand oder
die Nutzung verdrängt bzw. fallen in der nächsten
Frostperiode aus.
Schubert, R.: Prodromus der Pflanzengesellschaften Sachsen-Anhalts, Mitteilungen zur floristischen Kartierung in Sachsen-Anhalt, Sonderheft 2 (2001)
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