Beratung, Planung und Ausführung ingenieurbiologischer Bauweisen

Aufgaben des Fachgebietes:
Sicherung abtragsgefährdeter Böden und Substratoberflächen, Stabilisierung von Böschungen und Ufern.

Mittel und Methoden:
Kombination technischer Hilfsmittel und biogener "Baustoffe“ wie lebende oder tote Pflanzen, Pflanzenteile oder Vegetationsstücke. Diese werden in der Regel so eingesetzt, dass durch ihren Einbau ein sofortiger Schutz entsteht. Diese Schutzwirkung potenziert sich mit dem zunehmenden Wachstum und der Entwicklung der Pflanzen.
Die Flexibilität der Bauweisen und ihrer Kombinationen ermöglicht Sicherungsverfahren auch bei extremen Substratverhältnissen und Geländebedingungen. Der Erfolg der Baumaßnahme hängt wiederum wesentlich von dem Einsatz der geeigneten Pflanzenarten ab.               

Anwendungsgebiete:
Wichtige Einsatzgebiete für ingenieurbiologische Bauweisen sind:
Wasser-, Verkehrswege- und Landschaftsbau,
Rekultivierung, Renaturierung,
Küstenschutzbau,
Lawinenschutz und Wildbachverbau,

Unsere Leistungen:
Planung von Erosionsschutzmaßnahmen durch Oberflächensicherung. Darunter fallen nicht nur Ansaaten sondern auch ergänzende Maßnahmen zum Oberflächenschutz wie der Einsatz verschiedener Mulchmaterialien und die Kombination mit verschiedenen weiteren Etablierungsverfahren für Wildpflanzenarten – beispielsweise Wiesendrusch- und Mahdgut- und Oberbodenaufträge.
Links:

http://www.ingenieurbiologie.com
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Weitere Etablierungsverfahren (Auswahl) für Wildpflanzenarten

Neben der Ansaat reiner Saatgutmischungen sind in der Praxis eine Reihe weiterer Möglichkeiten der Grünlandetablierung durch Saatgutaufbringung oder Initialpflanzung bekannt. Abhängig vom Begrünungsziel und/oder den Standortbedingungen der zu begrünenden Fläche wird zunächst ein Zielartenspektrum festgelegt. In einem nächsten Schritt erfolgt die Auswahl von Spenderflächen, in denen die Zielarten vorkommen. Der Reifezeitpunkt der Zielarten bestimmt den Erntetermin des Pflanzenbestandes. Wenn diese  Termine zeitlich sehr weit voneinander entfernt liegen müssen auch die Erntetermine gestaffelt werden.
Wiesendrusch: bei diesem Verfahren werden Spenderflächen in Abhängigkeit von der Befahrbarkeit entweder direkt mit einem Mähdrescher beerntet oder die Fläche wird gemäht und anschließend an einem zentralen Punkt gedroschen. Das Material ist sofort nach dem Drusch zu trocknen sofern es nicht zeitnah auf der Spenderfläche aufgebracht wird. Die Menge des Druschgutes kann durch grobes Absieben von Stängeln und Blättern reduziert werden. Es ist im trockenen Zustand eingeschränkt (1-2 Jahre) lagerfähig.
Frisches Mähgut: Wenn der Aufwuchs der Spenderfläche zwischen Gewinnung und Aufbringung umgeschlagen werden muss, erfolgt die Mahd im feuchten Zustand des Pflanzenbestandes um Saatgutverluste zu minimieren. Bei der Verwendung von Schneidladern kann die Spenderfläche auch abgetrocknet sein. Das Mähgut muß innerhalb weniger Stunden auf der Spenderfläche ausgebracht werden um Selbsterwärmung zu vermeiden.
Oberbodenauftrag: Bei Eingriffen in die Landschaft ist es manchmal erforderlich, das Wertvolle Grünlandbestände entfernt werden müssen. Dieses Material kann als zerkleinerter Oberboden (z.B. bei Pflanzenbeständen, wie magere Sandtrockenrasen, die keine dichte Narbe ausbilden) oder in Form von Vegetationsstücken zur Initiierung einer Vegetationsentwicklung genutzt werden.
Zerkleinerter Oberboden kann aufgehaldet werden. Er ist einige Monate lagerfähig, da hier vor allem die Samen der Diasporenbank genutzt werden.
Vegetationsstücke oder Soden sollten vor der Entnahme gemäht werden um nach dem Übertrag das Anwachsen zu erleichtern. Sie sind nur kurzfristig lagerfähig. Die Entnahmetiefe hängt von der Hauptwurzelzone des Spenderbestandes ab. Diese sollte etwa zu 75% erfasst werden um günstige Anwachsergebnisse zu erreichen. Ein ausreichender Bodenschluß sollte durch Anwalzen oder Festtreten erfolgen.
Initialpflanzungen von Zielarten: Nicht immer kann der angestrebte Pflanzenbestand ausschließlich über das Ausbringen von Saatgut realisiert werden. Verschiedene Gründe sprechen dafür, einzelne Arten durch Pflanzungen zu etablieren wie die nachstehenden Beispiele zeigen:
-    Die Keimbedingungen werden unter natürlichen Klimaten sehr selten erreicht (Pulsatilla sp.) – Anzucht im Gewächshaus.
-    Extrem seltene Arten, von denen zu wenig Basissaatgut für großflächige Ansaaten zur Verfügung steht.
-    Nur ein geringer Teil der Gesamtfläche weist extrem verschiedene Standortbedingungen auf – feuchte Mulden, trockene Kuppen oder verschiedene Böden.
-    Die Rahmenbedingungen erlauben nicht den großflächigen Umbruch der Fläche.
-    Die Maßnahmefläche ist insgesamt sehr klein z.B. einzelne Uferabschnitte von wenigen Metern Länge.
Neben Topfkulturen eignen sich auch Soden und Vegetationsstücke (siehe oben) für Initialpflanzungen.

Generell sind alle genannten Etablierungsverfahren miteinander kombinierbar. Sie können darüber hinaus durch Gehölzpflanzungen oder –ansaaten ergänzt werden.